Teufelsblume: Thriller (German Edition) by Martin Conrath

Teufelsblume: Thriller (German Edition) by Martin Conrath

Autor:Martin Conrath [Conrath, Martin]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)
veröffentlicht: 2014-09-15T22:00:00+00:00


Freitag

Fran hatte nur fünf Stunden schlafen können. Sie hatten vereinbart, sich früher zu treffen, um sechs Uhr, damit sie noch die Altfälle besprechen konnten, die jetzt nach Hinweisen auf eine Verbindung zwischen den mittlerweile drei Opfern des »Gärtners«, wie der große Unbekannte inzwischen genannt wurde, untersucht wurden.

Um halb sechs war Fran bereits im Büro gewesen, kurze Zeit später traf der Rest des Teams ein. Wie immer begann die Sitzung auf die Minute pünktlich.

Inzwischen hatte sich so etwas wie ein Ritual entwickelt. Zuerst sollte Bruno aus der Rechtsmedizin berichten, doch bevor er begann, mussten die Wettgelder ausgezahlt werden. Da Osterhagen zurückgetreten war, bekamen Bruno, Martina und Fran jeweils ihren Einsatz zurück, zuzüglich einem Drittel der Verlierereinsätze. Also zwei mal fünfzig dividiert durch drei. Summa summarum: dreiundachtzig Euro dreiunddreißig.

Günther verteilte das Geld und bemerkte, dieser Osterhagen sei schon immer unzuverlässig gewesen, was er mit seinem Rücktritt nochmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt hätte.

Bruno grinste nur und eröffnete die Runde. »Wir haben anhand der Haarlänge und der steigenden Konzentration der Alkaloide sowie der Konzentration des Sahara-Staubes den Todeszeitpunkt von Lisa Muench bis auf zwei Wochen genau eingrenzen können. Die Haare wurden während ihrer Gefangenschaft nicht geschnitten. Das leitet sich aus der Tatsache ab, dass ihre Haarspitzen alkaloidfrei sind. Wären die Haare geschnitten worden, hätten wir keine sogenannte Nullzone. Sie muss zwischen dem 12. und dem 27. August 2012 an einer Vergiftung durch einen Cocktail diverser Alkaloide gestorben sein, dessen Hauptbestandteil Aconitin war. Das ging über einen Zeitraum von vier Monaten. Außerdem wurde sie regelmäßig mit Sedativa ruhiggestellt. Sie lebte in Gefangenschaft, daran kann kein Zweifel bestehen. Allerdings wurde sie gut gepflegt. Keinerlei Zeichen von Unterernährung. Das Letzte, das sie gegessen hat, waren vor allem Kartoffeln. Sie hatte keine Druckstellen, sie wurde also regelmäßig bewegt, oder sie hatte einen gewissen Bewegungsspielraum. Die Verletzungen an den Handgelenken wurden versorgt, die Fesseln wurden später gepolstert. Sie legen nahe, dass sie zuerst eng gefesselt war, dann hat man ihr etwas mehr Bewegungsfreiheit gelassen. Sie war nicht oft an der Sonne, die Haut ist blass.«

»Ihr seid euch sicher, dass Lisa Muench mit Vorsatz getötet wurde?«, fragte Fran.

»Wir sind uns sehr sicher. Die Dosierung der Sedativa wurde über einen langen Zeitraum präzise verabreicht. Dann erfolgte die tödliche Dosis mit Aconitin.«

»Könnt ihr die Art der Sedativa bestimmen?«

»Es ist nichts, das du in der Apotheke ohne entsprechendes Rezept bekommst.«

»Danke, Bruno.« Fran zeigte auf Martina.

Martina tippte etwas auf ihrer Tastatur ein, und sofort erschien ein Bild auf dem Whiteboard. Es zeigte den Großraum Düsseldorf mit konzentrischen Farbschlieren und unterschiedlichen Linien, einige durchbrochen, andere gepunktet. »Die Datenbasis ist noch recht dünn. Wir haben drei Opfer, drei Fundorte, die eines gemeinsam haben: Es sind Naturwaldzellen. Diese Waldgebiete werden nicht bewirtschaftet. Besucher sind angehalten, sich strikt auf den Wegen aufzuhalten. Ein idealer Platz, um etwas abzulegen, das nicht gefunden werden soll.«

»Wie viele dieser Naturwaldzellen gibt es denn?«, fragte Fran.

»Fünfundsiebzig allein in Nordrhein-Westfalen. 1660 Hektar Wald«, antwortete Martina.

»Danke, Martina«, sagte Fran. »Würde es deiner Meinung nach Sinn machen, die Naturwaldzellen abzusuchen? In konzentrischen Kreisen vom Hinkesforst ausgehend?«

»Auf jeden Fall.



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